Freitag-Abend – die Woche strebt mit einem Stakkato von Herausforderungen in Beruf und Familie ihrem Ende entgegen – da steht ein Auto vor der Tür und bringt einen in das beschauliche Haus Auensee. Schnell ist das erste Bier getrunken und der Puls sinkt langsam auf den Regelwert – da betritt die ehrwürdige Band die Bühne. Der Chef Norbert Leisegang altert sowieso nicht – am Bass sein Bruder wie immer eine Konstante in der Band. Andreas „Spatz“ Sperling hat mittlerweile einen grauen Bart – der Junge, der selbst Fan war und unglaublicherweise mal mitspielen durfte – wird endlich zum Mann. Das letzte Album hat er sogar produziert. Das sind die Dinge, wo man merkt, dass die Zeit voranschreitet.
Es fehlen noch zwei weitere Protagonisten. Am Flügelhorn Sebastian Piskorz der Ralf Benschu vergessen macht und als Gitarrist Martin Weigel, dem dasselbe mit Ulli Sende gelingt. Diese beiden sorgen dafür, dass Keimzeit sich weiterentwickelt – dass es eine Frische gibt ohne die manche Lieder doch etwas angestaubt wirken könnten. Die meisten Lieder entwickeln immer noch bei mir eine gewisse Magie – was wohl auch am Kopfkino und damit verbundenen Erlebnissen zusammenhängt.
Der Höhepunkt des Abends ist für mich das Solo von Martin Weigel, der einen tollen Song von Kid Kopperhausen mit Inbrunst, Lässigkeit und tollem Beat interpretiert – hier ein YouTube-Link aus 2013 vom Song „Das Leichteste der Welt“.
Und – Ja – ich gehe nächstes Jahr wieder hin!