Stephen King – Doctor Sleep
Stephen Kings Bücher folgen häufig demselben Muster. Zunächst werden langsam die handelnden Personen eingeführt. Gut und Böse ist mehr oder weniger unklar. Gern fügt er am Ende eines Kapitels einen Satz ein, der dem Leser die Beine weghaut – bzw. das Böse einfach kurz aufblitzen lässt. Irgendwann ist es dann soweit – die Geschichte nimmt Fahrt auf – es ist kaum noch möglich, das Buch beiseite zu legen. Es ist schon erstaunlich, wie er das jedes Mal schafft.
Dr. Sleep ist der Nachfolger von Shinning (1977). Dieses Buch habe ich erst vor einem halben Jahr gelesen. Dr. Sleep wird den Erwartungen eines Shinning-Lesers gerecht. Das Buch ist moderner, spielt in der Gegenwart. Stephen King sagt im Nachwort, dass er selbst schon lange wissen wollte, was aus Danny in den letzten Jahren geworden ist. Toll, wenn solche Figuren tatsächlich zum Leben erwecken, sie sich scheinbar vom Autor unabhängig entwickeln. Man sollte Shinning schon gelesen haben, um in den vollen Genuss zu kommen.
Alles in allem ist es ein Buch, welches vom Leser nicht viel erwartet – es ist keine anspruchsvolle Literatur – eigentlich genau das richtige für die Feierabende. Wie immer werden die Ur-Ängste stimuliert – man kann sich als Leser einfach in einer spannenden Geschichte treiben lassen – verloren geht man nie – natürlich weiß man, wie es ausgeht – aber die Wege dahin, sind ab und zu überraschend. Trotzdem ist es nie langweilig. Stephen King legt wie immer ein schönes Tempo hin – es wird nicht das letzte Buch gewesen sein, welches ich von ihm gelesen habe.