Nun ist es genau ein halbes Jahr her, als mein letztes Projekt als externer Berater endete. Ich schrieb darüber hier. Nun ist es Zeit, die damaligen Gedanken noch einmal Revue passieren zu lassen und Bilanz zu ziehen. Ich hatte mir ja einige Dinge vorgenommen – hier die wichtigsten:

Getamedia-Projekte vorantreiben

Das habe ich sehr intensiv in den letzten Monaten getan. Ich hatte mit fast allen alten Kunden Kontakt – das eine oder andere neue Feature wurde gebaut. Hinsichtlich Neukunden war ich ebenfalls unterwegs. Hier baggerte ich längere Zeit bei einem Startup aus Köln, wo es um die Implementierung eines Bewerbermanagementsystems ging. Letztlich belegte ich da einen hervorragenden zweiten Platz – was mir aber am Ende auch nichts nutzte…

Sherpano

An Sherpano arbeitete ich Anfang des Jahres sehr intensiv. Auf der ITB in Berlin sprachen wir mit Vertretern aus über 20 Ländern über eine mögliche Kooperation. Am Ende entschied ich jedoch, aus dem Projekt auszusteigen. Das Chance-Risiko-Verhältnis erschien mir persönlich zu ungünstig – mal sehen was draus wird. Die beiden anderen Kollegen arbeiten noch weiter dran (wenn auch nur sporadisch).

Sport & Freunde

Den 10km Lauf beim Leipzig Marathon konnte ich zwar nicht antreten, da mein Knie in dieser Zeit rummuckerte. Aber ich nutzte die letzten Monate intensiv zum Laufen und Radfahrn. Das Ziel wurde hier auf jeden Fall erreicht. Freundschaften wurden ebenfalls wieder intensiver gepflegt. Überhaupt war ich beim Netzwerken ziemlich aktiv. Ein Studienjahrestreffen sowie ein Wiedersehen von über 40 meiner ehemaligen ESD/MeTech/Brokat/Encorus-Kollegen war ebenfalls interessant.

Reisen

Auch hier habe ich die Zeit genutzt. La Palma war ein Höhepunkt. Aber auch der Start der Friedensfahrt, Wanderungen in der Sächsischen Schweiz oder ein paar Tage auf Usedom passten im letzten halben Jahr sehr gut zur gegenwärtigen Situation.

Englisch

Auch in diesem Bereich habe ich die Zeit gut genutzt. Einmal die Woche ging es zum Kurs mit Nathanial. Diese Stunden haben mir sehr viel Spaß gemacht. Endlich hatte ich mal Zeit, mich mit bestimmten grammatikalischen Strukturen intensiv zu beschäftigen und vor allem zu reden und kleine dumme angewöhnte Fehler auszumerzen. Ich habe das Gefühl, das dies eine der sinnvollsten Investitionen in die Zukunft ist. Dies scheint sich in den ersten Tagen meines neuen Projektes auch zu bewahrheiten.

Strategie-Suche & Business

Tja – viel Zeit verbrachte ich mit Überlegungen, wie es nun beruflich weitergehen soll. Eine Zeit lang war ich auf der Suche nach einer Festanstellung, um sicherzustellen, dass ich morgens und abends zu Hause bin. Bei Arvato gab es mal eine interessante Stelle als IT-Service-Manager in Bayreuth mit hohem Homeoffice-Anteil. Fachlich passte das wunderbar, aber am Ende konnten wir uns doch nicht auf eine Zusammenarbeit einigen. In Leipzig selber wurde ich nicht fündig. Die Auswahl an passenden Stellen ist doch sehr überschaubar. Wenn man dann ins Gespräch kommt, scheitert es fast immer am Geld. Oder man gerät an Unister 🙁
Also schwenkte ich nach einer gewissen Zeit wieder in Richtung Getamedia. Hier haben die letzten drei Jahre natürlich auch gewisse Spuren hinterlassen. Wir sind eigentlich nur noch zu zweit. Es muss ein Thema definiert und dazu ein Vertrieb aufgebaut werden. Mobile Business ist in Diskussion. Da gibt es möglicherweise eine neue Zusammenarbeit mit einem Kollegen aus früherer Zeit.
Die Börsen für Freelancerprojekte verlor ich die ganze Zeit nicht aus den Augen. Ich bewarb mich bei ca. 50 Projekten. Nicht immer bekam ich eine Antwort, manchmal war die Kommunikation nach der Eingangsbestätigung erledigt. Es gab aber auch immer wieder spannende Kontakte ins Lager der Headhunter. Auch da gibt es einige, die sich nur oberflächlich mit so einer Vermittlungsaufgabe beschäftigen und andere die sich richtig Mühe geben, einen Weg zu finden. Letztlich ist es entscheidend, welches Verhältnis der Vermittler zum Auftraggeber hat – und genau dieses Verhältnis kann man als Freelancer nicht einschätzen.
Irgendwann kam ich in den VW Dunstkreis. Meine ersten Kontakte verliefen im Sande, da ich noch keine Automotive-Erfahrung vorweisen kann. Aber irgendwann war mal ein Vermittler da, der sich intensiv mit meinem Profil beschäftigt hat und sich Mühe gegeben hat, bei der Suche nach einem Weg. Und nun arbeite ich also in Wolfsburg an einem absolut spannenden Thema rund ums Thema „Internet im Fahrzeug“. Als erstes wurde sehr großen Wert auf gewisse Geheimhaltungsvereinbarungen gelegt. Deshalb kann ich hier auch nicht deutlicher werden. Das Team, welches ich da verstärken darf treibt Themen, die den gesamten VW-Konzern und alle dort zusammengeschlossenen Marken betreffen. Und ich soll in einem bestimmten Bereich Kompetenz aufbauen, die bisher nur bei einer Drittfirma vertreten war. Hört sich also nach einem längerfristigen Thema an. Nun warten wir mal ab. Natürlich muss ich nun den Spagat zwischen Beruf in der Ferne und Familienleben hinbekommen. Die Unterstützung zu Hause habe ich – und Wolfsburg ist auch nur halb so weit wie Würzburg. In knapp zwei Stunden kann ich die Entfernung zurücklegen. Dafür bin ich Mitglied bei teilauto.net geworden. Somit steht unser Auto der Familie zur Verfügung. Die Kosten sind direkt durch den Projekteinsatz gedeckt. Die Anschaffung eines zweiten eigenen Fahrzeuges wäre hingegen deutlich zu teuer und zu schade gewesen, um es auf der Autobahn „runterzuschroten“.
Alles in allem liegen nun spannende Zeiten vor mir. Das permanente Beschäftigen mit der Selbstvermarktung macht mit der Zeit mürbe und ist auf Dauer sehr unbefriedigend. Nun darf ich wieder inhaltlich arbeiten und freue mich auf dieses spannende neue Projekt was auf den ersten Blick mein Projekt bei E.ON klar in den Schatten stellt.