Nun bin ich also wieder zurück. Leipzig empfing mich verschneit bei -6 Grad. Gearbeitet habe ich weniger als ich mir vorgenommen hatte – dafür konnte ich ein paar sehr entspannte und ausgefüllte Tage im Frühling erleben. Diese Insel gehört zu den „Must do’s“ in Europa. Auf dem Rückflug machte ich einen Stop in Lanzarote. Auch sehr warmes Wetter aber alles kahl – da zieht es mich nicht hin.
Das Reisen ganz alleine war für mich eine sehr angenehme Erfahrung. Stille ist etwas wunderbares und breitet sich ganz langsam im Körper aus – bis sie einen auf eine Weise entspannt, mit der man vorher nicht gerechnet hat. Der Wald sieht anders aus, wenn man ihn ohne Ablenkung erlebt. Plötzlich fallen seltsame Tiere oder Bauwerke auf, die man „laut pfeifend und kommunizierend“ übersehen hätte. Selbst morgens und abends habe ich die Stille stets als wohltuend empfunden. In meiner Finca stand ein Fernseher – ich habe nicht einmal das Verlangen verspürt, ihn anzuschalten. Schließlich stellte sich am Ende der Reise ein großes Bedürfnis ein. Ich bin kein Nomade. Die Freude auf die eigene Familie wuchs von Stunde zu Stunde. Die Lust, gemeinsam am weiteren Leben zu bauen, gewann die Oberhand. Dasselbe lässt sich zum Thema Arbeit berichten. Ich habe nicht zu viel über konkrete Projekte oder Vorgehensweisen nachgedacht. Jedoch hat sich ein gewisses Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit gepaart mit der notwendigen Gelassenheit eingestellt, die notwendig ist, um die nächsten Chancen zu sehen und zu ergreifen.
Das Wandern war das schönste in den sechs Tagen. Knapp 3000 Höhenmeter führten dazu, dass sich der Körper mal wieder richtig anstrengen musste. Im Gegensatz zu früher fiel mir das Absteigen nicht immer leicht, in den Knien fängt es an zu zwicken. Das Gefühl einen Gipfel aus eigener Kraft erreicht zu haben, ist wahrlich unbeschreiblich. Wenn dann noch das Wetter den Blick auf über 1000 Meter tiefe Schluchten ermöglicht und die Wolken tief unter einem dahinziehen, weiß man, dass man sein Ziel erreicht hat und nimmt sich vor, hier bestimmt noch einmal vorbeizukommen.
Alles in allem kann ich jedem empfehlen, Auszeiten anzustreben und die dann auch völlig ohne schlechtes Gewissen durchzuziehen. Jeder – auch die Menschen im Umfeld haben etwas davon. Nächstes Jahr wieder? Dieses Jahr zumindest hatte ich das Gefühl, ziemlich nahe am Optimum dessen zu sein, was das Leben so zu bieten hat.
Das Bergzeit-Magazin hat übrigens hier einen sehr lesenswerten Artikel zum Thema Wandern in La Palma verfasst.
Schlagwort: La Palma
Heute war zumindest bis 14:30 arbeiten angesagt – ich schrieb also meinen Blog und beschäftigte mich gründlich mit den Hausaufgaben für minen Englischkurs. Zwischendurch wurde ich durch einen Regenbogen am Fenster abgelenkt:
Zwischen 13:00 und 14:00 fand meine English-Lesson gemeinsam mit Nathanial und Heike via Skype statt. Ausgeschlafen macht sowas Spaß!
Als wir fertig waren hab ich zugesehen, dass ich ins Auto gelange. 30km weiter südlich war es 10 Grad wärmer und ich konnte ein letztes Mal den Frühling genießen. Ich machte ein paar Stunden lang einfach nichts. Ein Fazit der Reise ziehe ich dann morgen – hier das letzte Foto von heute aus Puerto de Tazacorte:
Heute habe ich es mir noch ein letztes Mal so richtig in den Bergen gegeben. Wenn man schon mal hier ist, so sollte auch ein Besuch der Inselhauptstadt Santa Cruz de la Palma auf dem Programm stehen. Von meiner Finca aus, ist das eine gute Stunde Weg mit dem Auto – also brach ich morgens auf und erlebte eine kleine gemütliche Stadt mit einer Einkaufsmeile für Touristen.
Auch einen schönen Platz haben sie in der Stadt – angeblich der schönste auf allen kanarischen Inseln – wobei ich mittlerweile etwas gesättigt bin von Superlativen.
Also aß ich noch schnell ein Eis und deckte mich mit Mitbringsel ein und nahm dann wieder meinen Wanderführer zur Hand. Tour #1 im Rother Wanderführer sollte es dieses mal sein. 550 Höhenmeter wurden noch einmal versprochen – und die hatten es wirklich in sich. Es ging hoch hinaus zum Mirador de la Concepcion. Von hier aus hat man einen sehr schönen Blick über die gesamte Stadt.
Danach führte mich der Weg oberhalb der Stadt durch die Berge – ich sah ein Kloster und bat nicht um Aufnahme, durchwanderte einige Barrancos (so nennt man hier die Täler an denen die Lava ins Meer geflossen ist), musste einem abgeckten Wasserkanal folgen, der plötzlich in einer finsteren Höhle zu enden schien – glücklicherweise hatte ich eine Taschenlampe mit, sonst hätte ich an dieser Stelle ein Problem gehabt. Irgendwann begann der steile Abstieg und ich fand den ultimativen Platz, um Fußballspiele in dieser Stadt betrachten zu können:Zum Abschluss der Wanderung wurde ich noch einmal durch schönes Wetter und feine Ausblicke belohnt.
Als ich dann auch noch einen Regenbogen vor die Linse bekam, konnte ich meinen Wanderführer schließen – das war ein würdiger Abschluss.
Danach fuhr ich zurück in mein Dorf im Nordwesten der Inseln. Unterwegs las ich noch zwei Hitchhiker auf. Er aus Portugal (38 Jahre alt), sie aus Frankreich (schwanger). Seit zwei Jahren unterwegs. Sie suchen sich Übernachtung gegen Arbeit und hatte viel zu erzählen. Da sie ein Kind erwarten wollen sie sich eine Wohnung in Frankreich suchen. Er hatte absolut Hunger auf eine neue Arbeit – nach zwei Jahren kann ich das auch gut verstehen. So war die Fahrt sehr schnell beendet. Ich kehrte noch einmal bei meiner Vermieterin zum Abendbrot ein – die kann richtig gut kochen – selbst wenn ich hier nicht wieder übernachten sollte – zum Essen komme ich auf jeden Fall nochmal vorbei.
Morgen steht aber nun wirklich ein Arbeitstag an. Wenigstens einen Tag muss ich für die dringlichsten Dinge nun doch mal verwenden.
Wenn ich hier abends in meine Finca komme, hatte ich bisher jeden Tag das Gefühl, einen der schönsten Punkte der Insel gesehen zu haben – nur wie viele schönste Punkte gibt es denn nun eigentlich. Welch andere Beschreibung will man aber für einen Ort finden, den man schwitzend, aber ruhig atmend nach zwei bis drei Stunden stetigen Aufstiegs erreicht und der eine Aussicht bietet, die sogar die eigene Höhenangst vergessen lässt. Das Panorama ist in alle Richtungen atemberaubend. Man blickt in die Caldera und kann sich richtig vorstellen, wie es vor Jahrmillionen hier gebrodelt hat. Heute brodeln hier nur die Wolken.
Der Pico Bejenado – mit 1854m zwar nicht zu den ganz großen auf der Insel gehörig, aber eben ein echter Gipfel den man sich in luftiger Höhe erarbeiten kann. Tour Nummer 36 im Rother Wanderführer – 850Hm. Unterwegs traf ich Belgier, Holländer, Deutsche – alle mit demselben Kleiderbügel im Mund und beglückt von ihrem Tagewerk.
Mein Körper überrascht mich auch gerade. Nach drei ordentlichen Wanderungen in vier Tagen sind meine leichten Kniebeschwerden fast verschwunden – er telegrafiert also gerade an meine Zeitverwaltungseinheit, dass er gern regelmäßig so eine Belastung hätte. jeden zweiten Tag 400 – 800 Höhenmeter – hm, das entspricht 10-20mal dem Fockeberg – wird wohl schwierig.
Weil ich es bisher noch gar nicht abgelichtet hatte – hier ein Foto eines blühenden Mandelbaumes – gerade bei mir hier im Nordwesten der Insel, gibt es ganze Haine davon – das macht schon einen sehr frühlingshaften Eindruck! Abends nach Sonnenuntergang bin ich jedesmal vom Sternenmeer beeindruckt. Dadurch, dass es hier relativ wenig Licht gibt, kommt mir die Menge der Sterne im Vergleich zu einem Standardhimmel in der Heimat nahezu verdoppelt vor. Klar, dass man die Teleskope gerade hier aufgebaut hat.
Habe heute ignoriert, dass ich keinen Pullover auf der La Palma-Checkliste hatte und das Abendbrot im T-Shirt auf der Terrasse eingenommen. Die Fleece-Jacke steht in der Ecke und wird erst morgen wieder angezogen. Dabei dem Grillenzirpen bei einem Glas Bitburger (ja – es ist nicht alles perfekt hier) gelauscht.
La Palma ist wirklich eine unfassbar schöne Insel – das wurde mir heute bei erstmals richtig schönem Wetter klar. Den heutigen Tag habe ich so gestaltet, wie ich es mir seit über zwölf Jahren (nach Ende meiner Weltreise) vorgenommen und erträumt habe. So einen Tag gibt es nicht allzu oft im Leben – wenn doch wäre es wiederum nichts besonderes mehr.
Ich habe heute einfach die Seele baumeln lassen und die äußeren Umstände waren bestens dazu geeignet. Die letzten zwei Tage hatte ich mir ja die Hörner in den Bergen schon etwas abgestoßen – also gab es heute keine Hatz auf Höhenmeter oder Haken in der internen todo-Liste. Heute habe ich wirklich entspannt.
Angefangen habe ich in Tazacorte in einem kleinen Straßencafe. Jacke aus, Buch raus – un coffee americano por favor. Die Sonne schien, der Wirtin war es egal, ob ich einen oder zehn Euro Umsatz mache – sie war froh, dass jemand da war. Ich schlenderte etwas durch die Altstadt, besuchte die örtliche Kirche, und erfreute mich an den farbenfrohen Häusern:
Tolle Palmen stehen hier herum:
Als ich genug von Tazacorte hatte, ging es weiter ins nahe gelegene Los Llanos de Aridane. Auch hier besuchte ich mehrere Cafes und schlendert durch alte, bunte Straßen und immer wenn ich Lust hatte, setzte ich mich auf eine Bank und nahm mein Buch zur Hand.
Irgendjemand hatte hier die Idee, Häuserfassaden aus den 60er/70er Jahren von regionalen Künstlern bemalen zu lassen – das macht den Ort sehr abwechlungsreich und immer gibt es etwas zu entdecken.
auf dem zweiten Bild wurde der Turm zu Babel auf La Palma projiziert:
Am meisten nachdenken musste ich jedoch über folgendes Bild:
San Borondon ist die mystische und magische achte kanarische Insel, die es wohl nur in Träumen und auf diesem Bild gibt. Übersetzt heißt das also so viel wie: „Von San Borondon können alle La Palma sehen. Von La Palma kann niemand San Borondon sehen. Wer viel herumschaut, sieht wenig. Wer viel sieht, schaut wenig herum.“ Und dazu dann noch das Motiv in den Wolken – sehr schön.
Bemerkenswert auch der Parque Gomez Felipe ein wunderschöner Stadtpark mit dichtgedrängten exotischen Bäumen und Pflanzen, Eidechsen aus Zement, ein Drachenbaummosaik, eine Lavagrotte und vieles mehr. Leider war der Park gerade geschlossen, so dass ich nur von außen hineinschauen konnte:
Der Höhepunkt folgte jedoch am Abend als ich in Puerto Tazacorte einen fantastischen Sonnenuntergang erleben durfte. Der Strand hier ist schwarz bis anthrazit – aber fast in derselben Granularität wie an der Ostsee oder Nordsee. Das Wasser hat einen hellen ja reinenTürkiston und färbt sich weiß wenn es auf die vulkanischen Steine am Ufer brandet – dazu noch die Sonne, die im Mehr versinkt – Herz was willst Du mehr?!
Als ich heute morgen erwachte tröpfelte Nieselregen an mein Fenster. Ein Blick aus dem Fenster verriet mir, dass die Wolken recht dick und hartnäckig sind. Also fasste ich den Plan, die Insel so lange mit dem Auto zu umrunden, bis ich ein wenig Sonne gefunden habe. Nach einer knappen halben Stunde stand der Wegweiser zum Roque de los Muchachos am Straßenrand. Kurz kombiniert – schon war die Sache klar. Falls es heute irgendwo Sonne gibt, dann oben in den Bergen. Der Roque de los Muchachos ist mit 2426m der höchste Berg der Insel.
Die Straße nach oben erfordert Schwindelfreiheit bereits beim Fahren. Am Anfang wird dem geneigten Fahrer schon etwas Angst gemacht: 48km lang ist die Bergstraße (bis zum Gipfel ca. 15) – bis zu 15% Steigung sind zu erwarten und mit Schnee ist auch zu rechnen. Schnee gab es zwar nicht, dafür versperrt auf einem späteren Abschnitt ein riesiger Felsbrocken die Weiterfahrt – das Teil muss eben erst herunter gekommen sein – glücklicherweise musste ich da nicht lang – aber Leute, die ich unterwegs traf, erzählten davon.
Als ich in Gipfelnähe war, traf ich auf eine Engländerin (Sheils Crosby), die seit über 23 Jahren hier im Observatorium arbeitet. Sie lud mich ein, an einer Führung durch das Gran Teleskopio Canarias teilzunehmen. Genau wegen der spontanen Dinge bin ich hier. Insgesamt stehen hier auf dem Berg 16 Teleskope, die durch 21 europäische Länder betrieben werden.
Hier ein Foto aus dem Innern des Gran Teleskopio Canarias:
Das Wetter war hier oben prächtig – also holte ich meinen Wanderführer heraus – ich musste nicht lange überlegen – denn Tour #50 gehört zu den schriftlich empfohlenen. Hier die „Los Muchachos“ – genau auf dem Gipfel:
und aus der Nähe sehen sie so aus:
Aber noch viel eindrucksvoller sind die Stellen, an denen man in die Caldera wie aus der Vogelperspektive hineinschauen kann.
– die Wolken wabern von unten nach oben und mit ca. 5 Grad war es auch recht frisch – die 500 Höhenmeter aus Route #50 sorgten jedoch dafür, dass es nicht wirklich kalt wurde. Interessant die Menschen, die man unterwegs trifft. Zwei Deutsche jenseits der 60 waren sehr gesprächig. Sie hat vor wenigen Jahren Deutschland von Flensburg nach Konstanz zu Fuß durchquert und zeigte Verständnis als ich ihr berichte, wie sehr ich die Stille auf den Wanderungen genieße. „Die Stille sorgt dafür, dass man darüber nachdenkt, was wirklich wichtig ist.“ So ihre Worte 🙂
Nach der Rückfahrt nach Puntagorda gönnte ich mir ein Steack de la Jardin de Naranjos (so heisst das Restaurant meiner Vermieterin) drei Bier und etwas Konversation mit Señora Dacil – sie spricht so ein einfaches Spanisch, dass ich sie mal fragen muss, ob sie vielleicht eine andere Muttersprache hat.
Der erste Tag hier war ein Start nach Maß. Mehrfach spürte ich, wie sich meine Brust weitete und ich die Stille genießen konnte. Zum Warm-Werden hatte ich mir Tour 28 aus dem „Rother Wanderführer“ herausgesucht: „Von Puntagorda auf den Tricias“ Höhenunterschied: Gut 900m – Traumrunde durch Mandelhaine und Kiefernwälder – mit Gipfelglück – so der vielversprechende Untertitel der Tour. Und es wurden alle Versprechungen eingehalten!
Los ging es mit einem grandiosen Cafe americano in einer Bar in Puntagorda für 75ct. In den hiesigen Bars sitzen die Palmeros und zelebrieren ihre gemütliche Lebensart. Auf dem örtlichen Fußballplatz (sehr modern ausgestattet) begann ein Fußballturnier für Kinder – ich mischte mich unter die Zuschauer – aber ein neuer Xavi war nicht dabei. Also startete ich meine Wanderung.
Zunächst hingen dichte Wolken über den Bergen:
Es ging immer wieder durch atemberaubendes Schluchten – ein wenig musste ich an Südamerika denken. Alte Caminos wechselten sich mit steilen Pflasterstraßen ab. Es begann zu nieseln – aber kalt wurde es nicht. Obwohl das Thermometer nur ca. 11-13 Grad zeigte, frohr ich nicht ein einziges Mal. Die erste wirkliche Belohnung gab es dann auf dem Gipfel „Tricias“ (1209m) – buchstäblich genau zu der Zeit, wo ich den Gipfel erreichte, verschwanden die Wolken und ein strahlend blauer Himmel tauchte alles in leuchtende Farben.
Sobald die Sonne draußen ist, wird es hier auch recht schnell warm – und man hat tolle Blicke auf eine grandiose Landschaft – alles ist sehr grün – diverse auffällig andersartige Fauna flattert herum – man kommt an vielen sehr alten und oft auch verlassenen Häuschen vorbei. Den ganzen Tag habe ich nur eine Handvoll Leute getroffen. Hier gibt es keinen Massentourismus – alles ist naturbelassen und durchaus etwas rauh. Die Katzen haben hier alles was sie brauchen:
Hunde verteidigen mehr oder weniger motiviert ihr Revier. Alles ist sehr gemütlich und für Genusswanderer wie mich optimal. Mittags gab es eine tolle Nudelsuppe in Briestas – die Leute freuen sich, wenn man spanisch kommuniziert und ich wundere mich, welche Worte mir plötzlich wieder einfallen.
Man passiert Vulkansteinbrüche:
Als ich wieder in Puntagorda war, musste ich den Mercadillo besuchen – den inselweit bekannten ökologischen Wochenmarkt für landwirtschaftliche Produkte. Die Gegend wo ich hier wohne ist von Aussteigern bevölkert. Viele Deutsche sind unter ihnen. So gibt es deutsche Bäckereien, Käsereien und vieles mehr. Mir hat es der Ziegenkäse angetan – dazu Butter und frisches Vollkornbrot – da brauche ich kein Restaurant – perfektes Abendbrot, ergänzt mit Vino tinto. Ein Stand war besonders auffällig. Vor langer Zeit, war Zuckerrohr der Haupterwerb der Palmeros – Heute aber wird Zuckerrohr in anderen Teilen der Welt viel günstiger produziert. Eine Deutsche jedoch und ihr palmerischer Mann haben eine Zuckerrohr-Plantage unweit von Puntagorda und machen auf dem Mercandillo ein super Geschäft:
Es gibt für den Saft nur ein passendes Wort: „delicioso“. Auch als Mojito! An dem Stand musste man anstehen – ich glaube die beiden müssen nur auf dem Wochenmarkt verkaufen (So/So) und können locker davon leben.
Heute ging es also los – in den Arbeitsurlaub auf die Kanarischen Inseln – und zwar nach La Palma. Zu Weihnachten habe ich mir von meiner Familie eine Woche persönliche Auszeit an einem Ort meiner Wahl gewünscht – herausgekommen ist also La Palma.
Interessanterweise wurde ich im Vorfeld von diversen Menschen vor allem möglichen gewarnt – hier nur ein kleiner Auszug der Empfehlungen und Warnungen:
- nimm ein ortungsfähiges Handy für die Berge mit – falls Du Dich verläufst oder anderweitig für den Rückweg verhindert bist.
- in den Bergen ist jederzeit mit Wetterumschwüngen grundsätzlicher Art zu rechnen
- Vorsicht vor Dieben und Trickbetrügern
- steck Blasenpflaster, Finalgon, Korodin-Herztropfen und Paracetamol ein
- besorge Dir eine Bandage für Dein Knie
Hallo?
Ich (44, (nahezu) fit) fahre nach Spanien! Auf La Isla Bonita – die La Isla Verde – die Insel mit dem ewigen Frühling!
Wie hat Andreas Altmann in seinem Buch „Reise durch einen einsamen Kontinent“ geschrieben? „Es sind nicht die Gefahren, die uns umbringen, sondern die Angst vor den Gefahren.“ In diesem Sinne will ich die nächsten Tage nutzen. Aber ich will auch nicht zu sehr prahlen – so eine Reise ist etwas besonderes, die man sich nur selten im Leben leisten kann (oder leistet?). Ich freue mich auf viele Stunden zum Nachdenken, Wandern und Entdecken.
Morgen gibt es dann auch Bilder – heute war ich zu sehr mit dem Reisen an sich beschäftigt. Ich wohne jetzt für eine Woche in einem alten restaurierten Häuschen im Nordwesten der Insel – im Städtchen Puntagorda. Der Flug dahin war entspannt – kurz nach sechs habe ich das Haus in Leipzig verlassen – 13 Uhr Ortszeit (14:00 deutscher Zeit) bin ich bei strahlendem Sonnenschein und 20 Grad in Santa Cruz de La Palma gelandet. Der Anflug war atemberaubend. Mitten im Atlantik wuchs plötzlich ein über 2400m hoher Vulkan aus dem Wasser und der Pilot hielt drauf zu. Hier geht es pausenlos hoch und runter – ich freue mich drauf, die Insel morgen zu Fuß zu erkunden.