Heute habe ich es mir noch ein letztes Mal so richtig in den Bergen gegeben. Wenn man schon mal hier ist, so sollte auch ein Besuch der Inselhauptstadt Santa Cruz de la Palma auf dem Programm stehen. Von meiner Finca aus, ist das eine gute Stunde Weg mit dem Auto – also brach ich morgens auf und erlebte eine kleine gemütliche Stadt mit einer Einkaufsmeile für Touristen. Santa Cruz de la Palma
Auch einen schönen Platz haben sie in der Stadt – angeblich der schönste auf allen kanarischen Inseln – wobei ich mittlerweile etwas gesättigt bin von Superlativen. Placa de Espana in Santa Cruz de la Palma
Also aß ich noch schnell ein Eis und deckte mich mit Mitbringsel ein und nahm dann wieder meinen Wanderführer zur Hand. Tour #1 im Rother Wanderführer sollte es dieses mal sein. 550 Höhenmeter wurden noch einmal versprochen – und die hatten es wirklich in sich. Es ging hoch hinaus zum Mirador de la Concepcion. Von hier aus hat man einen sehr schönen Blick über die gesamte Stadt. Mirador de la Concepcion Santa Cruz de la Palma
Danach führte mich der Weg oberhalb der Stadt durch die Berge – ich sah ein Kloster und bat nicht um Aufnahme, durchwanderte einige Barrancos (so nennt man hier die Täler an denen die Lava ins Meer geflossen ist), musste einem abgeckten Wasserkanal folgen, der plötzlich in einer finsteren Höhle zu enden schien – glücklicherweise hatte ich eine Taschenlampe mit, sonst hätte ich an dieser Stelle ein Problem gehabt. Irgendwann begann der steile Abstieg und ich fand den ultimativen Platz, um Fußballspiele in dieser Stadt betrachten zu können:Santa Cruz de la PalmaZum Abschluss der Wanderung wurde ich noch einmal durch schönes Wetter und feine Ausblicke belohnt.Santa Cruz de la Palma
Als ich dann auch noch einen Regenbogen vor die Linse bekam, konnte ich meinen Wanderführer schließen – das war ein würdiger Abschluss.Santa Cruz de la Palma
Danach fuhr ich zurück in mein Dorf im Nordwesten der Inseln. Unterwegs las ich noch zwei Hitchhiker auf. Er aus Portugal (38 Jahre alt), sie aus Frankreich (schwanger). Seit zwei Jahren unterwegs. Sie suchen sich Übernachtung gegen Arbeit und hatte viel zu erzählen. Da sie ein Kind erwarten wollen sie sich eine Wohnung in Frankreich suchen. Er hatte absolut Hunger auf eine neue Arbeit – nach zwei Jahren kann ich das auch gut verstehen. So war die Fahrt sehr schnell beendet. Ich kehrte noch einmal bei meiner Vermieterin zum Abendbrot ein – die kann richtig gut kochen – selbst wenn ich hier nicht wieder übernachten sollte – zum Essen komme ich auf jeden Fall nochmal vorbei. Senora Dazil aus Puntagorda
Morgen steht aber nun wirklich ein Arbeitstag an. Wenigstens einen Tag muss ich für die dringlichsten Dinge nun doch mal verwenden.