Am 7.Spieltag ging es gegen das Rhein-Neckar-Team und ich musste mit den weißen Steinen gegen Fynn Bachmann (1k) spielen. Dieses Spiel stand unter dem Motto: Wie gewinnt man ein Spiel, in dem man nach dem Fuseki aussichtslos zurückliegt?
Fynn hat ein starkes San-Ren-Sei aufs Brett gezaubert – ich hechelte nur hinterher.
Nachdem er mir die Ecke oben links überlassen hatte, war der Einfluss in der Mitte übermächtig. Mir musste also im Zentrum unbedingt etwas gelingen:
Also zauberte ich drei schwache Gruppen in der Mitte hin und er versuchte zu trennen. Das war meine Chance – ich konnte den Schnittstein L7 attackieren. Und genau in dieser Situation merkte ich, dass Fynn ziemlich krampfhaft versuchte, diesen Stein zu verteidigen – wenn ihm das gelänge, kann ich im Prinzip aufgeben, da ich dann zu viele Probleme auf einmal lösen müsste. Aber warum geht er dieses Risiko? Wenn er einfach konsequent seine Anlagen ausbaut und mich Leben lässt, kann ich das auch nicht mehr aufholen. Aber wie das Leben so spielt. Ab sofort klappte bei ihm nichts mehr und mir gelang jeder Satz – ich spürte von Zug zu Zug, wie ich Zugriff auf das Spiel bekomme und am Ende musste er aufgeben.
Ich hatte alle relevanten Steine gefangen und von seinem San-Ren-Sei ist kaum etwas übrig geblieben. Das war ein wichtiger Schritt in Richtung Klassenerhalt. Wir brauch aus den letzten beiden Runden noch ein Unentschieden, um sicher die Klasse zu halten – eventuell können wir uns auch zwei Niederlagen leisten – aber dann wird es haarscharf.
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