Wenn ich hier abends in meine Finca komme, hatte ich bisher jeden Tag das Gefühl, einen der schönsten Punkte der Insel gesehen zu haben – nur wie viele schönste Punkte gibt es denn nun eigentlich. Welch andere Beschreibung will man aber für einen Ort finden, den man schwitzend, aber ruhig atmend nach zwei bis drei Stunden stetigen Aufstiegs erreicht und der eine Aussicht bietet, die sogar die eigene Höhenangst vergessen lässt. Das Panorama ist in alle Richtungen atemberaubend. Man blickt in die Caldera und kann sich richtig vorstellen, wie es vor Jahrmillionen hier gebrodelt hat. Heute brodeln hier nur die Wolken. Pico Benejado
Der Pico Bejenado – mit 1854m zwar nicht zu den ganz großen auf der Insel gehörig, aber eben ein echter Gipfel den man sich in luftiger Höhe erarbeiten kann. Tour Nummer 36 im Rother Wanderführer – 850Hm. Unterwegs traf ich Belgier, Holländer, Deutsche – alle mit demselben Kleiderbügel im Mund und beglückt von ihrem Tagewerk. Pico Benejado
Mein Körper überrascht mich auch gerade. Nach drei ordentlichen Wanderungen in vier Tagen sind meine leichten Kniebeschwerden fast verschwunden – er telegrafiert also gerade an meine Zeitverwaltungseinheit, dass er gern regelmäßig so eine Belastung hätte. jeden zweiten Tag 400 – 800 Höhenmeter – hm, das entspricht 10-20mal dem Fockeberg – wird wohl schwierig.
Weil ich es bisher noch gar nicht abgelichtet hatte – hier ein Foto eines blühenden Mandelbaumes – gerade bei mir hier im Nordwesten der Insel, gibt es ganze Haine davon – das macht schon einen sehr frühlingshaften Eindruck! MandelblüteAbends nach Sonnenuntergang bin ich jedesmal vom Sternenmeer beeindruckt. Dadurch, dass es hier relativ wenig Licht gibt, kommt mir die Menge der Sterne im Vergleich zu einem Standardhimmel in der Heimat nahezu verdoppelt vor. Klar, dass man die Teleskope gerade hier aufgebaut hat.
Habe heute ignoriert, dass ich keinen Pullover auf der La Palma-Checkliste hatte und das Abendbrot im T-Shirt auf der Terrasse eingenommen. Die Fleece-Jacke steht in der Ecke und wird erst morgen wieder angezogen. Dabei dem Grillenzirpen bei einem Glas Bitburger (ja – es ist nicht alles perfekt hier) gelauscht.